Skitouren um die Zufallhütte (Ortlergruppe): Artikel in "Land der Berge" Nr. 05-06/2018 - Bergwerk - News & Aktuelles - Bergwerk - Agentur für Bild, Text und Naturvermittlung - Uwe Grinzinger

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Skitouren um die Zufallhütte (Ortlergruppe): Artikel in "Land der Berge" Nr. 05-06/2018

Bergwerk - Agentur für Bild, Text und Naturvermittlung - Uwe Grinzinger
Herausgegeben von in Zeitschriften ·

"Land der Berge" Nr. 05-06/2018:
Wie der Zufall so spielt - Skitouren um die Zufallhütte

Von Uwe Grinzinger


Stößt man als Skitourengeher irgendwann auf die Zufall-hütte, dann ist das kein Zufall. Denn die ist ein hervorragen-des Basislager für Skihochtouren in der Ortlergruppe. Zumindest, wenn einem die Zufälle gewogen sind.

"Scheiß ma nix"-Bergsteiger
Es gibt zwei Arten, mit Dingen umzugehen, die nicht zum eigenen Plan passen. Möglichkeit 1: Man ignoriert sie.
                                                                                               Die "Scheiß ma nix"-Bergsteiger tun genau das. Egal wie schlecht die Wettervorhersage ist, sie ziehen unbeirrt in die Berge. Schwer zu beurteilen, wie oft sie sich damit in brenzlige Situationen bringen.

"Das bringt doch sowieso nix"-Bergsteiger
Möglichkeit 2: Man hadert und zaudert. So wie ich manchmal. Die Wetterprognose für die Skitourenwoche auf der Südtiroler Zufallhütte zum Beispiel war mehr als verheerend: Nur ein Tag Schönwetter, dann fünf Tage durchgehend Regen bis weit hinauf. Und Sturm. Die Lawinenwarnstufe marschiert von einem "satten Dreier" konsequent in Rich-
tung "heikler Vierer". Da muss man doch gleich kapitulieren und daheim bleiben, oder?

Allerlei Zufälle
Nein, muss man nicht. Denn im Endeffekt war's dann bei weitem nicht so miserabel wie vorhergesagt. Das kann man Glück nennen. Oder Zufall. Entscheidend ist, die Zufälle zum eigenen Vorteil zu nützen, wenn sie sich bieten.

Und Zufälle erlebten wir rund um die Zufallhütte wahrlich genug:

Am ersten Tag erreichten wir die Madritschspitze (3.265 m) bei absolutem Kaiserwetter - ein Zufallstreffer?
Auf der Zufallspitze (3.757 m) verschwanden Sturm und Wolken wie von Geisterhand - ein glücklicher Zufall.
Dass das Wetter auf der Köllkuppe (3.330 m) dann zwischendurch schlecht war, war echt kein Zufall.
Tags darauf bescherte uns eine Zufallskonstellation Sonne und Firn auf der Butzenspitze (3.300 m).
Und in einem Schönwetterfenster sprinteten wir noch "Auf die Vertainen (3.049 m) - eine Zufallsbekanntschaft.

Zufälle nutzen, solange es geht
Schließlich schlug das Wetter dann doch noch auf hundsmiserabel um. Schluss mit günstigen Zufällen also. Irgend-wann musste das ja so kommen. Aber mit fünf schönen Touren am Haben-Konto packt man in so einem Fall ein-fach zusammen und fährt nach Hause. Ohne Wehmut, relativ entspannt. Zumindest entspannter, als wenn man es gar nicht versucht hätte. Vielleicht sollte ich in Zukunft etwas mutiger sein, was das Ausnutzen von Zufällen betrifft.



"Wie der Zufall so spielt: Skitouren um die Zufallhütte":
Eine Reportage von Uwe Grinzinger. In "Land der Berge" Nr. 05-06/2018.






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