Stille Wanderung, wo einst die Sensenhämmer dröhnten
Wandertipp im "Standard" vom 09./10. November 2019
Von Uwe Grinzinger
Stille in der einstigen Sensenhochburg
Zwischen Windischgarsten und Spital am Pyhrn geht es recht ruhig zu. Selbst das Verkehrsrauschen der nahen Pyhrnautobahn ist ein Klacks, verglichen mit früheren Zeiten - quasi Singvogelblähung. Denn hier, in der oberösterreich-ischen Eisenwurzen, befanden sich zahlreiche Hammer-
werke.
"Hammerderische" Arbeiter
Sie verarbeiteten Eisen vom steirischen Erzberg vor allem zu Sensen – unter infernalischem Dröhnen, bis viele Arbeiter „hammerderisch“ (schwerhörig) waren. Aber warum gerade hier? Weil rund um Windischgarsten genügend Wasser vorhanden war, um die Hämmer anzutreiben. Und reichlich Wald. Denn nur mit der Hitze aus Holzkohle ließ sich Eisen aus dem Gestein herausschmelzen.
Wiesenpflege 2.0
Heute liegt die Sensenindustrie in der Region Pyhrn-Eisenwurzen ziemlich danieder. Wiesenpflege 2.0 findet kaum mehr mit der Sense statt, sondern mit dem Motormäher. Und wirr herumkreuzende Rasenroboter erobern gerade die Hausgärten.
"Öffi-kompatible" Wald- & Wiesenwanderung
Schöne Ausblicke auf Berge, Wälder und Wasser in der ehemaligen Sensenhochburg bietet eine Wanderung von Windischgarsten nach Spital am Pyhrn. Sie folgt dem sanften Kamm zwischen beiden Orten – einfach und unspek-
takulär. Genau richtig also für die Übergangszeit zwischen Spätherbst und Noch-nicht-ganz-Winter. Auch die Anreise ist einfach, dank Auto- und Eisenbahn. Und am Ende der Streckenwanderung gelangen wir mit Zug oder Bus wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Mehr Infos zu dieser Wanderung gibt's hier: